Stellungnahme bezügl. der Verbietung des Islamistenkongresses In Berlin



Dipl.Ing.M. Suleiman
Mohammed Suleiman
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Thema: Bericht des Donau Kuriers v. 21.09.04 über die Verbietung des Islamistenkongresses In Berlin

Hier: Stellungnahme bezügl. Dieses Themas
Sehr geehrte Damen und Herren,

das Verbieten des islam. Kongresses in Berlin war meiner Ansicht nach keine gute Entscheidung!

Wie sonst könnte man den Beteiligten und Fanatikern klar machen, dass die Religion in der Politik nichts zu suchen und nichts zu bestimmen hat; sonst könnte ein Chaos entstehen, das in einen Bürgerkrieg ausarten würde! Es ist auch nicht die Aufgabe einer Religion, sich in jede Art von Bewegung im täglichen Leben einzumischen, sprich Kleidung, Differenzierung zwischen Mann und Frau sowie Festhaltung und Anwendung von überholten Methoden und falsch interpretierten Vorschriften, die nur für die damalige Entstehungszeit des Islam vorübergehend als provisorische Einrichtung massgebend waren, da es vorher weder ein Grundgesetz noch Ordnung gegeben hat. Dies geht eindeutig aus den mekkanischen Suren . (Aufruf den Islam als Religion anzunehmen und dadurch sich von den Heiden zu unterscheiden) sowie aus den medinischen Suren (hier entstand der provisorische Grundgesetz für eine neu entstandene Gesellschaft) hervor.
Deswegen hat der Islam mit Nachdruck zur Weiterbildung, Erneuerung, Aneignung von Wissen und Know how aufgerufen um die Gesellschaft nicht auf der Stelle treten zu lassen.

Im normalen Leben sind allerdings religiöse Empfehlungen und Gebote für die Menschheit unabdinglich; wie moralische Gesinnung, Hilfsbereitschaft gegenüber schwachen Mitmenschen sowie faires und ethnisch einwandfreies Verhalten. Dies hat in den drei himmlischen Religionen durch die 10 Gebote ihre Bestätigung gefunden.

Auch dürfen diese Gebote weder verzerrt noch beliebig ausgelegt oder verfälscht bzw. nur auf die Anhänger einer bestimmten Religion bezogen und angewendet werden, das würde zu Unglaubwürdigkeit, Heuchelei und Farce führen.

In den westl. Demokratien heisst es: „Kein Mensch darf wegen seiner Rasse, Religion oder Herkunft benachteiligt und verfolgt werden“. Dennoch wird dieser Grundsatz selektiv angewendet und eindeutig missachtet.

Die Errichtung von religiösen Staatsformen wird von der EU strikt abgelehnt und mit Recht als Unglück betrachtet. Deswegen wird auch von der Türkei verlangt, Religion und Politik getrennt zu halten. Andererseits wird (nicht weit weg von der Türkei) die Bildung eines Staates auf der Basis von religiösem Zealotry mit unglaublichen archaischen Lehren unterstützt und anerkannt!
Allein diese Feststellung bildet bei den fundamentalistischen Kräften im Islam ein Motiv, danach zu handeln mit dem Argument: „ Warum nicht gleiches Recht für alle, auch für uns und warum werden nur wir von den westl. Demokratien bekämpft?“ Wird hier mit zwei Massstäben gemessen oder rechtfertigt das Ziel (Recourcen, Raub, Eroberung, Besatzung) die Mittel ?

Mit freundlichen Grüssen
M. Suleiman
23.09,2004